Viele Freizeitsportler dopen

Dopen im Freizeitsport sehr verbreitet

In der Welt des Freizeitsports gibt es keine Tabus, wie eine aktuelle Umfrage nun enthüllt. Demnach schlucken besonders junge Menschen aufputschende Mittelchen, um noch bessere Leistungen zu erzielen. Doch der höhere Platz auf dem Siegestreppchen muss manchmal mit der Gesundheit bezahlt werden.

Doping im Freizeitsport

Höher, schneller, weiter. Wer im Sport erfolgreich sein möchte, muss hart arbeiten, bis sich erste Erfolge einstellen, können mitunter Jahre vergehen. Zu lange, wie scheinbar viele Freizeitsportler meinen. Im Rahmen einer Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker-Krankenkasse wurden 1009 Amateur-Sportler nach ihrem Umgang mit leistungssteigernden Substanzen befragt. Besonders die unter 25-Jährigen finden es in Ordnung, sich zu dopen. 63 Prozent der Befragten hätten bereits Schmerz- oder Erkältungsmittel eingenommen, um bessere Leistungen zu erzielen. Besonders das Internet wird hier zur Fundgrube, jeder 12. hat sich hier schon Mittel zur Leistungssteigerung bestellt. Dabei werden am häufigsten Antibiotika missbraucht, deren Nebenwirkungen bei gesunden Anwendern beträchtlich sind. Neben Herz- und Leberschädigungen, Unfruchtbarkeit und Akne kann das Wachstum beeinträchtigt werden. Zudem bekommen Männer weiblich erscheinende Brüste, Frauen müssen mit stärkerem Haarwuchs rechnen.

Einstieg über Nahrungsergänzungsmittel

Um bei Wettkämpfen besser abschneiden zu können, werden besonders häufig Nahrungsergänzungsmittel benutzt. Vom Vitamindrink bis zum Eiweißpulver, in einschlägigen Internetforen tauschen sich ambitionierte Sportler über noch wirksamere Substanzen aus. 36 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, solche Mittel zu benutzen, 29 Prozent konsumieren regelmäßig Eiweißpräparate. Eiweiß soll die Muskeln schneller wachsen lassen, Casein-Drinks den Heißhunger mindern. Doch besonders diese sind nicht risikolos, zu viel Eiweiß in der Ernährung kann die Nieren schädigen. Zudem enthalten Nahrungsergänzungsmittel teils illegale Zusatzstoffe, wie eine aktuelle Studie der Deutschen Sporthochschule verrät. Demnach enthält jedes siebte Produkt verbotene Substanzen wie Steroidhormone. Ob und welche Verunreinigungen vorliegen, können Freizeitsportler über die "Kölner Liste" des Olympiastützpunktes Rheinlandes in Erfahrung bringen. Zudem sollte auch der Hausarzt befragt werden, ob Nahrungsergänzungsmittel überhaupt nötig und sinnvoll sind. Denn der Weg von ergänzenden Produkten zu frei verkäuflichen Medikamenten ist häufig nicht weit. So wird aus gesundheitsförderndem Sport vielleicht bald schon eine gesundheitsschädliche Freizeitbeschäftigung.

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