Neue Hoffnung für Betroffene von chronischen Kopfschmerzen

Fast jeder kennt ihn, den bohrenden Schmerz im Kopf. Für viele Deutsche gehören Kopfschmerzen zum Alltag. Wenn medikamentöse und alternative Behandlungen nicht wirken, ist die Lebensqualität erheblich eingeschränkt. Doch aus der Wissenschaft kommen gute Nachrichten, die gezielte Nervenstimulation half in ersten Untersuchungen bereits einem Großteil der Patienten.

Nervenstimulation gegen Migräne und ClusterkopfschmerzenDie Deutsche Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung (DGKN) warnt vor einer zu frühen Anwendung. So müsse etwa herausgefunden werden, wo die Elektroden platziert werden, welche Stromstärke am besten wirkt und welche Nebenwirkungen auftreten können. Um diese Wissenslücken zu schließen, finden in Deutschland derzeit sechs Langzeitstudien statt.

Neuromodulation kann Schmerzintensität und Häufigkeit der Anfälle verringernBehandlung von schweren Depressionen zugelassen. In einigen deutschen Kopfschmerzzentren kommen solche neurophysiologischen Verfahren bereits zum Einsatz. Neben der Stimulation des Hypothalamus – einer Hirnregion – werden auch die Occipitalis-Nerven mit Strom angeregt. Bei der peripheren Nervenstimulation (PNS) wird ein entsprechendes System unter die Haut am Nacken implantiert, über ein Steuergerät kann der Patient anschließend die Impulse auslösen und so die Schmerzen bewusst behandeln.

Chronische Kopfschmerzen schränken Lebensqualität einKonservative Behandlungen oft nicht langfristig erfolgversprechendYoga oder die Progressive Muskelentspannung bewährt, bei einigen hilft Akupressur oder Biofeedback. Auch zur Behandlung und Vorbeugung kommen verschiedene Medikamente zum Einsatz, für überbrückende Therapien kann etwa Kortison verschrieben werden. Bei einem akuten Anfall erhalten die Patienten 100-prozentigen Sauerstoff, auch das Spitzen eines lokalen Betäubungsmittels in ein Nasenloch hat sich bewährt. Problematisch wird es dann, wenn medikamentöse und vorbeugende Maßnahmen erfolglos bleiben oder nach Jahren an Wirksamkeit einbüßen. Bei jedem zweiten Patienten mit chronischen Kopfschmerzen helfen weder konservative noch alternative Verfahren, hier sind neue Behandlungskonzepte gefragt.

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