Finanzierungsminus privater Krankenkassen in Deutschland

Mit wenig erfreulichen Daten und Fakten hat sich Ende letzter Woche der Sprecher des Verbandes der Privaten Krankenversicherung, Dirk Lullies, bei der Tageszeitung "Die Welt" zu Wort gemeldet.

Gesundheit am Arbeitsplatz

Hiernach hätten die privaten Krankenkassen ein Finanzierungsminus von circa 554 Millionen Euro zu beklagen, was in erster Linie auf eine immer größer werdende Anzahl von Versicherten zurückzuführen sei, die schlechthin gar keine Beiträge mehr zahlten. Gleichwohl könne auch in solchen Fällen die Versicherung nicht ad hoc aufgekündigt werden, sondern bleibe im Gegenteil weiterhin zur Zahlung diverser Gesundheitsbehandlungen verpflichtet.

Nach Lullies gehörten Ende September des vergangenen Jahres 2011 rund 144.000 Menschen der Privaten Krankenversicherung an, obwohl sie keinerlei Entgelt dafür entrichteten. An der Aufkündigung des Versicherungsvertrages sei man jedoch mit Blick auf die seit dem Jahr 2009 geltende allgemeine Versicherungspflicht gehindert. Damals seien viele bis dato noch nicht versicherte Personen in eine private Krankenversicherung eingetreten.

Die "Welt" legte hieran anknüpfend dar, dass es eine Allianz zwischen Bundesregierung und dem Verband der Privaten Krankenversicherung (kurz: PKV) gebe, die auf eine Lösung dieser Problematik abziele. Konkret sei die Einführung eines so genannten Nichtzahler-Tarifs intendiert, bei dem einerseits die Leistungspflicht des Versicherten auf lediglich 100,- Euro pro Monat limitiert sei und andererseits zugleich das Leistungsprofil der Krankenkasse entsprechend zurückgeschraubt werde. Danach sollen nur noch die Versorgung akuter Krankheiten oder auch die Unterstützung bei Schwangerschaften abgedeckt sein. Es sei damit zu rechnen, dass die entsprechenden Gesetzesentwürfe alsbald in den Bundestag eingebracht werden würden, so die "Welt" weiter.

Nach dem Vorstandsmitglied der Halleschen Krankenversicherung, Wiltrud Pekarek, ziele die geplante Modifikation der gesetzlichen Rahmenparameter darauf ab, das weitere Anwachsen der Beitragsrückstände zumindest abzufedern und eine Entlastung der regelmäßigen Beitragszahler zu gewährleisten.

Ausweislich der Online-Präsenz des Manager Magazins sind zudem mitnichten alle Kunden einer privaten Versicherung mit dem Wechsel bzw. dem Neueintritt zufrieden. Obgleich insbesondere in den Jahren 2009 und 2010 viele neue Versicherte durch besonders günstige Prämien zu einem Wechsel motiviert worden seien, würden in jüngerer Zeit zunehmend Verbraucherzentralen mit der Bitte um Unterstützung angesprochen. In Bayern kreisten mittlerweile sogar 25 Prozent aller Gespräche bei solchen Verbraucherschutzstellen um die Praktiken und um das Leistungsprofil privater Krankenversicherungen, berichtete manager-magazin.de weiter.

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